Herbstzuchtprüfung
Kreis Warendorf / Sassenberg (gl). Die gelöste Stimmung und die leckeren Reibeplätzchen, die sich die Jagdhundeführer im Gasthaus Geismann in Milte am Samstagnachmittag schmecken ließen, täuschten ein wenig darüber hinweg, dass Jäger und ihre Hunde am Morgen unter ziemlicher Anspannung standen. Der Grund dafür: Die Herbstzuchtprüfung stand auf dem Tagesplan.

Schon um acht Uhr ging es los, trafen sechzehn Jäger und Jägerinnen mit ihren Hunden bei Geismanns in Milte ein, um von hier aus mit den Wertungsrichtern in die einzelnen Reviere zu fahren. Wie Willy Geismann, Prüfungsleiter und Obmann Hundewesen in der Kreisjägerschaft, berichtet, werden bei dieser Herbstzuchtprüfung die jagdlichen Anlagen eines Hundes überprüft. Die Hunde müssen dabei eine Federwild- und eine Haarwildschleppe nachgehen, Kaninchen und Federvieh apportieren, ihre Schussfestigkeit unter Beweis stellen, Wild suchen, finden und anzeigen – im Jägerjargon Vorstehen genannt -, Wasserarbeit leisten und bei allem ihren Gehorsam, ihre Arbeitsfreude und ihre Sozialverträglichkeit mit anderen Hunden demonstrieren. „Das ist keine Spaßveranstaltung“, sagt Gabi Mackenberg. Die zweite Vorsitzende der Kreisjägerschaft Warendorf, die bei der Prüfung selbst einen Hund geführt hat, verweist hier auf Josef Westermann vom Gebrauchshundeverband, der die Ordnungsmäßigkeit der Prüfung stets im Blick hatte.
Während Gabi Mackenberg selbst schon einige Male Hunde geführt hat, stellte die HZP für Dieter Jungmann und seinen kleinen Münsterländer „Bine vom weissen Venn“ eine Premiere dar. Über 100 Stunden sagt er, haben er und vier weitere Mitstreiter, die er beim Welpentreff der KJS Warendorf kennen gelernt hat, in verschiedenen Revieren mit ihren Jagdhunden geübt. „Das ist eine spannende Sache, man sieht deutlich die Entwicklung, die die Hunde machen“, so Jungmann. „Der Hund hat viel gelernt, ich aber noch mehr“, bilanziert er die arbeitsintensive Zeit mit seinem Jagdhund. Am Ende hat sich der Einsatz gelohnt, sein Hund hat die Prüfung, ebenso wie vierzehn andere, bestanden. Als Suchensieger konnte Willi Geismann am frühen Abend Urgestein Werner Schulte mit seinem kleinen Münsterländer „Bella von Derkingshof“ gratulieren und den Wanderpokal überreichen. Über den zweiten Platz freute sich Bernhard Isfort, der den Deutsch-Drahthaar „Emmy vom Kottenbrock“ führte. Dritter Sieger wurde Mathias Reher mit seinem Deutsch Langhaar Kaja vom Huntetal. Ein Dankeschön Geismanns ging an alle Wertungsrichter, Hundeführer und auch an seine Familie, die allesamt zum positiven Verlauf der Prüfung beigetragen hätten. Geismanns Tochter Laura erledigte die Computerarbeit, tippte die Noten der Wertungsrichter ein, Annemarie Geismann hatte die leckeren Reibeplätzchen gebacken, zudem unterstützt sie ihren Mann Willi stets im Hintergrund. Als Dankeschön dafür überreichte ihr Gabi Mackenberg ein Blumenpräsent.