Kreisjägerschaft Warendorf Hundeprüfung
19.04.2021
Kreis Warendorf. Auf der Jagd müssen Jagdhunde die vielfältigsten Aufgaben übernehmen. Sie spüren nicht nur das Wild auf, sie verfolgen die Fährte und führen so den Jäger zum Wild. Wie gut sich ein Hund für die Jagd und spätere Zucht eignet, wird bei verschiedenen Jagdhundeprüfungen kritisch unter die Lupe genommen. Eine der ersten Prüfungen, die Jagdhunde ab einem Jahr durchlaufen, ist die Verbandsjugendprüfung. Diese Anlagenprüfung fand am Wochenende unter Corona-Bedingungen in Revieren rund um Milte, Einen und Warendorf statt.

Unter Corona-Bedingungen fand am Samstag die Verbandsjugendprüfung der Jagdhunde statt. Auf die Siegerehrung wurde pandemiebedingt verzichtet, ein Siegerbild gab es dennoch. Im Bild (v. li.) Elmar Lietmann, Ulrich Schindel, Berthold Lütke Streine, Ludwig Mittrup und KJS-Hundeobmann Willy Geismann.

Seit 25 Jahren schon ist Willy Geismann Hundeobmann in der Kreisjägerschaft Warendorf. Er weiß, worauf es bei einem guten Jagdhund ankommt. Schon früh bereitet er seinen Hundenachwuchs spielerisch auf kommende Aufgaben vor.
„Am Wild soll er aufdrehen, ansonsten in sich ruhen“, so fasst Willy Geismann, Hundeobmann in der KJS-Warendorf die Wesenszüge eines Jagdhunds zusammen, die Richter und Hundebesitzer gleichermaßen begeistern. Ivo vom Schnepfenmoor verfügt über derlei Eigenschaften. Der Deutsch Drahthaar liegt am späten Samstagnachmittag tiefenentspannt mit überkreuzten Pfoten auf dem Pflaster, nicht mal die Dackeldame Martha kann ihn aus der Reserve locken. Vielleicht weiß der Jagdhund in seinem Innern, dass er an diesem Tag bereits einiges geleistet und dazu noch verdammt gut gemeistert hat. Den Beweis dafür, die Siegestrophäe in Form eines bronzenen Keilers, hält schließlich sein Herrchen, Berthold Lütke Streine in den Händen. Was soll einen da noch aus der Ruhe bringen?

So sehen Sieger aus: Ivo vom Schnepfenmoor zeigte bei der Verbandsjugendprüfung hervorragende Jagdanlagen. Das brachte seinem Herrchen, Berthold Lütke Streine den ersten Platz und die Siegertrophäe in Form eines bronzenen Keilers ein.
Schon am frühen Morgen hatten sich sechzehn Hundeführer mit ihren jungen Jagdhunden und den Richtern in mehreren Revieren rund um Warendorf getroffen, wo die unterschiedlichsten Aufgaben auf die Hunde warteten: Bei der „Spurarbeit“ mussten die Hunde beweisen, dass sie den Hasen finden, selbst wenn sie ihn nicht sehen. In der Wertungskategorie „Nase“ wurde bewertet, wie der Hund sein Riechorgan einsetzt, wie er sich in den Wind stellt, um das Wild zu wittern. Bei der „Suche“ muss er Begeisterung zeigen und weiträumig suchen, ohne jedoch den Kontakt zu seinem Führer zu verlieren. Letzteres ist beim Prüfungsteil „Führigkeit“ genau das, worauf es ankommt. „Hier wird genau geschaut, wie der Hund mit seinem Herrchen Kontakt hält, ob er ihn anschaut, auf ihn wartet etc.“, erklärt Geismann, seit Jahrzehnten selbst erfolgreicher Hundeführer.
Beim „Vorstehen“ muss der Hund, wenn er Wild in die Nase bekommt, nicht etwa blind los- und hinterher laufen, sondern stehen bleiben und seinem Herrchen die Witterung anzeigen. Die Hundeführer hatten, wie die Prüfungsergebnisse zeigten, mit ihren Jagdhunden gut gearbeitet: Am Ende haben alle die Prüfung bestanden. Hinter Ivo vom Schnepfenmoor landete der Deutsch Drahthaar Ramon vom Schmiedehof unter der Führung von Reinhold Stotter auf dem zweiten und Garfield vom Kottenbroch, ebenfalls ein Deutsch Drahthaar, der von Simon Schmiemann geführt wurde, auf dem dritten Platz. Willy Geismann und Elmar Lietmann, Vorstandsmitglied der Kreisjägerschaft sprachen den Siegern und Teilnehmern ihre Glückwüsche aus. Zugleich appellierten sie an die Jagdhundebesitzer, die erfolgreiche Arbeit mit ihren Hunden fortzusetzen. Denn nach der Prüfung ist bekanntlich vor der Prüfung: Bereits im Herbst wartet die Herbstzuchtprüfung auf die jungen Jagdhunde.