Hegering Beckum gewinnt Trapperseminar
22.09.2019
Am 22.09.19 hat der Revierjagdmeister Christian Hembes ein Fallenseminar In Beckum abgehalten. Der Hegering Beckum hat sich bei der Fallenaktion der KJS WAF hervorgetan, in dem er die meisten Wipprohrfallen im Kreis geordert hat. Das Seminar, bei der auch die Naturschutzobleute der anderen Hegeringe der KJS WAF geladen waren, war Anerkennung für diese Leistung. Nach einem Vortrag ging es ins Revier zur Exkursion mit den knapp 40 Teilnehmern.
Christian Hembes ist als Berufsjäger am Dümmer für den Naturschutz eingesetzt und beschäftig sich überwiegend mit Prädationsmanagement in Form von Fallenjagd. Der Profi hatte viel zu berichten: die Standorte sollte man an Verbindungslinien im Revier wählen – Hecken, Bachläufe, Straßen, Dämmen. Bei schmalen und dichten Hecken empfiehlt der Profi einen Einbau quer in die Hecke. Unabhängig vom eingesetzten System empfiehlt er, die Fallen professionell zu bewirtschaften: alle 2 Wochen die Fallenstege zu Falle hin frei machen mit Rechen/Laubbläser, den Fangraum von alten Köderresten säubern und frisch zu ködern. Dabei sollte ruhig regelmäßig gewechselt werden: von Hundefutter, Dörrobst über Fisch, Früchten und Wildbret bzw. die Kombination aus diesen. „Süß und herzhaft“ schmeckt schließlich auch dem Raubwild. Auch die vernünftige zahlenmäßige Abdeckung der Revierfläche mit einer ausreichenden Anzahl von Fallen ist wichtig, denn „viel hilft auch viel“, so Hembes. Dabei ist ein fuchsfängige Rohrfalle pro 100 ha untere Grenze und zu viele Fallen gäbe es nicht.
Effektive Fallenjagd ist der Grundbaustein von Artenschutz und Niederwildhege und elementar für Eindämmung der Neozoen Mink, Marderhund und Waschbär. Fangjagd ersetzt allerdings nicht das wachsame Auge des Jägers und die anderen Bejagungsarten wie Baujagd und Ansitz. Raubwildjagd bleibt eine ganzheitliche Aufgabe.
Ein Dank geht an die Familie Roxel für die herzliche Gastfreundschaft bei der Bereitstellung von Raum und Revier.