Jägerprüfung

Einen anderen Blick auf die Natur erhalten, eine neue Welt entdecken, Zusammenhänge verstehen und bewusst wahrnehmen – all diese positiven Nebenerscheinungen gab es gratis beim jetzigen Jungjägerkurs der Kreisjägerschaft Warendorf dazu. Die 44 Teilnehmer des diesjährigen Kurses stellten sich in der letzten Woche – nach dem vorherigen praktischen Schießen und dem schriftlichen Teil –  ihrer mündlichen Prüfung. Angetreten waren hier auch Holger Pohlmann aus Warendorf und Gereon Rutte aus Vohren. Beide sitzen am frühen Nachmittag des letzten Prüfungstages noch relativ entspannt im Vorraum des Saales im Grünen Zentrum und lassen die viermonatige Kurszeit Revue passieren.

 

2019jj

Gereon Rutte und Holger Rohlmann (vorne v. li.) glänzten bei ihrer Jungjägerprüfung. Sie erhielten am Ende den langersehnten Jagdschein. Es gratulierten die Prüfer Alfred Edelhoff, Ralf Holtstiege, Graf Georg von Spee, Martin Sievers und Herbert Winkelströter.

Dreimal die Woche Unterricht, Exkursionen und am Samstag regelmäßig das Schießen, das war neben der Arbeit ganz schön hart“, gesteht. Holger Rohlmann. Dessen Worte kann Rutte nur bestätigen.  „Die Teilnahme am Jungjägerkurs ist schon mit vielen Entbehrungen verbunden, alle sind froh, wenn es vorbei ist.“ Trotz der  arbeitsintensiven Zeit, die hinter ihnen liegt, bereuen sie ihre Entscheidung nicht. „Das Dozententeam ist top, die Exkursionen waren sehr interessant und die Theorie wurde uns sehr gut vermittelt“, urteilen beide unisono. Gut finden sie auch, dass sie jetzt einen viel bewussteren Umgang mit der Natur erleben. „Man bekommt ein ganz anderes Denken als zuvor, man kennt die Abläufe, weiß, wie was funktioniert, wann Tiere ihr Gehörn abwerfen oder Fasane Balz haben oder was gerade blüht, man schaut einfach viel genauer hin“, freut sich Rohlmann. „Der Blick wird ein anderer, man nimmt viel mehr wahr, es eröffnet sich einem eine neue Welt“ subsumiert auch Rutte die augenfälligsten Veränderungen. Der junge Mann zeigt sich auch beeindruckt von der jahrhundertealten Tradition der Jagd. Es ärgert ihn, dass viele, denen das nötige Verständnis und die nötigen Kenntnisse fehlen, die Jagd vorschnell verurteilen. „Jagd ist auch Naturschutz“, weiß er ganz genau. Wieviel die Jagd mit der Natur zu tun hat, das zeigt sich jedes Jahr erneut auf der Jägerprüfung. Denn neben der jagdlichen Praxis, der Waffenhandhabung bilden auch die Fächer Wildbiologie und Naturschutz einen wichtigen Prüfungsteil. Rutte und Pohlmann zeigten sich sehr gut vorbereitet und konnten am Ende glücklich ihren Jagdschein entgegennehmen. Das traf jedoch nicht für alle Kursteilnehmer zu. „Wir hatten sehr durchwachsene Ergebnisse“, zeigt sich Martin Sievers, Geschäftsführer der Kreisjägerschaft Warendorf, leicht konsterniert darüber, dass einige den nötigen Fleiß und Lernwillen haben fehlen lassen.  Diejenigen, die in der mündlichen Prüfung durchgefallen sind – von 44 Teilnehmern trifft das auf sieben zu, haben in der Nachprüfung noch einmal die Chance zur Wiedergutmachung. Wer jedoch auch schon in der schriftlichen Prüfung nicht die erforderlichen Leistungen zeigte, für den wird es, wenn es denn am Ende immer noch der Jagdschein sein soll -teuer. Denn sie müssen beim nächsten Jungjägerkurs wieder antreten und die Kursgebühren von 900 Euro zur Hälfte erneut berappen.