Jungjägerprüfung 2022
27.04.2022
Kreis Warendorf. Nach der schriftlichen Jägerprüfung und dem praktischen Schießen galt es für die angehenden Jungjäger, mit der mündlichen Prüfung nun auch die letzte Hürde auf dem Weg zum ersehnten Jagdschein zu nehmen. 46 Kursteilnehmer des jüngsten Jägerkurses der Kreisjägerschaft nahmen die Herausforderung an, 42 davon erfolgreich. Es sei alles in allem ein guter Kurs gewesen, sagt Martin Sievers, Vorsitzender der Warendorfer Prüfungskommission. Er lobte den Fleiß und die Wissbegierde der diesjährigen Prüflinge. Ihnen wie auch dem engagierten Dozententeam galten Sievers Dank und seine Glückwünsche.

Prüfer Gerd Suermann (re.) prüfte die angehenden Jungjäger Daniel Höving und Susanne Horn-Püschel im Fach Wildbiologie.
Zwei, die am Dienstagmorgen als erstes in die mündliche Prüfung gingen, waren Daniel Kröger sowie Susanne Horn-Püschel. Die beiden Telgter zeigen sich sehr reflektiert, was ihre Gründe, den Jagdschein machen zu wollen, angeht. „Ich war schon immer sehr an der Natur interessiert und habe gerne Tiere beobachtet. Nun werde ich bald Papa und da möchte ich meinem Sohn fundiertes Wissen über Tier und Natur weitergeben. Die Natur ist unsere Zukunft und bleibt es auch“, erklärt Höving seine Motivation. Gute Gründe, Jägerin werden zu wollen, gibt auch Horn-Püschel an. Wie sie sagt, möchte sie nicht nur konsumieren, sondern selbst Hand anlegen und mitwirken, und das ganz unprätentiös und unaufgeregt. Dass die Natur alles selbst regelt und reguliert, sei nach ihren Worten eine idyllische, romantische Vorstellung, die wenig mit der Wirklichkkeit gemein habe. „Im Sinne der Artenvielfalt muss man regulierend eingreifen“, so die Telgterin. Der Bestand an Raubwild müsse beispielsweise in Grenzen gehalten werden, damit auch andere Tiere eine Überlebenschance hätten.

Nahmen die mündliche Jägerprüfung im Grünen Zentrum ab: (v. li.) Uli Kröger, Ralf Holtstiege, Martin Sievers, Alfred Edelhoff und Gerd Suermann.
Die Aufgaben eines Jägers erschöpften sich nicht nur in der Jagd sowie der Hege und Pflege von Wild und Wald, so Horn-Püschel weiter. „Jäger sind auch Mittler, Förderer, Zuhörer und das in einem riesigen Spanungsfeld“, hebt Horn-Püschel das Engagement der Jägerschaft hervor. Sie selbst hatte sich wie Höving gut auf die mündliche Prüfung, die als größte Herausforderung gilt, vorbereitet. Daher konnten die Prüfer ihnen am Ende auch zum Jagdschein gratulieren. Hinter der Leistung der frischen Jungjäger und Jungjägerinnen stecken unzählige Stunden Lernen, zuhause sowie im Kurs, Exkursionen und Stunden auf dem Schießstand. Jäger müssen viele Disziplinen beherrschen, sich in vielerlei Bereichen, sei es Wildbiologie, Jagdhundewesen, Waffenkunde und Jagdrecht etc. auskennen. So mussten die Prüflinge etwa wissen, welche Merkmale auf Wildkrankheiten hinweisen, sie mussten Jagdhunderassen, ihre Charakteristika und Einsatzgebiete kennen und sämtliche Raubvögel, deren Lebensraum und Besonderheiten benennen können. Des Weiteren galt es, das Alter von Rehwild anhand von Skeletten und Gebissen zu erkennen und vieles mehr. Wurde die Prüfung wie immer im Grünen Zentrum abgehalten, fand der Jungjägerkurs, corona-bedingt in diesem Jahr erstmals in der Deula statt. Weitere Neuerungen sind Claudia Havelt, Dr. Antje Heberling und Bernd Beck, die das Dozententeam verstärken. Neu war in diesem Jahr auch, dass neben den 46 eigenen Kursteilnehmern in Warendorf 32 Teilnehmer der Jagdschule Ahlen mitgeprüft wurden.