Jäger übernehmen Verantwortung- oder nur was nicht gefressen wird, kann auch schöner wohnen…

Unter diesem Motto hat die Kreisjägerschaft (KJS) Warendorf weitere 120 tierschutzgerechte Lebensfangsysteme und über 200 Fangmelder für Ihre Mitglieder beschafft- über 100.000€, die die Jäger des Kreises für Niederwildhege und Biodiversität aus eigener Tasche in die Hand nehmen. Die Investition ist das eine, der Einbauen der Fallen und die Betreuung das andere. Doch die Bereitschaft zu beidem ist da: Waschbär und Maderhund sind mittlerweile im gesamten Kreis vertreten und auch die Besätze von Fuchs und Co. sind in die Höhe gegangen  und wirksam nur mit Fangjagd zu begrenzen. Und da ist Machen halt besser als Wollen. Bei einem Nahrungsbedarf von 150 kg tierischer Biomasse pro Fuchs und Jahr kann man sich leicht vorstellen, welche Effekte eine konsequente Raubsäugerbejagung auf die Populationen der Beutetiere haben kann.

2019fallen-2019-06-23-00-10-25 (1)

Ursprünglich hatten die KJS mit der Unterstützung durch die öffentliche Hand gerechnet- schließlich ist die Eindämmung von Neozoen wie die tierischen Neubürger genannt werden, genauso öffentliche Aufgabe wie bspw. der Schutz von wertvollen Biotopen. Die in Aussicht gestellte Förderung in geringer vierstelliger Höhe war allerdings durch Auflagen und Forderungen aus Sicht der KJS für dieses Jahr uneinholbar. Daraufhin hat die Jägerstiftung Natur und Mensch beschlossen, den Einsatz der Jäger für die Prädationskontrolle im Kreis Warendorf zu honorieren und zu fördern.  Die KJS Warendorf und  die Jägerstiftung unterstützen die Initiative mit je 2500 € aus eigenen Mitteln und auch der WLV Kreisverband Warendorf gibt einen Zuschuss als Zeichen, dass Jäger und Bauern im Ringen um Biodiversität in der Kulturlandschaft an einem Strang ziehen.  

 

Samstag, den 22.06.19  wurden die Fallensysteme ausgeliefert- 90 to Material wurde an 2 Abladestellen in Beckum und Warendorf an die Reviere ausgeliefert- eine gewaltige Aufgabe für die ehrenamtlichen Helfern, die mit der zur Verfügung gestellten Hubtechnik in Form von Staplern und Teleskopladern bis zum Nachmittag gemeistert wurde.  Bei diesem Projekt wurden 5 verschiedene Lebendfangsysteme der Hersteller DOSE, Raiffeisen Melle, Stratmann, Krefelder Fangsysteme und Funke beschafft sollen zeitnah eingesetzt werden.

 

Die KJS Warendorf ist sowieso recht aktiv: bereits 2005 – als noch fast niemand an das Insektensterben dachte - wurden unter Organisation der Kreisjägerschaft mit dem Anlegen von blühenden Schonstreifen begonnen und weitergemacht: Seit dem haben die Jäger im Kreis alleine über diese Aktion 60 Tonnen Saatgut beschafft. Dieses Saatgut ist ausreichend für eine Fläche von 6000 ha- eine Fläche von 8400 Fußballfeldern blühendes Münsterland.