Kreisjägerschaft Warendorf -Jahreshauptversammlung
07.10.2021
Kreis Warendorf. Wenn auch der Veranstaltungsort, die Festhalle Everswinkel, derselbe geblieben ist, sorgten doch einige organisatorische und personelle Veränderungen für frischen Wind bei der jüngsten Jahreshauptversammlung der Kreisjägerschaft.
Die Freude darüber, nach zwei Jahren Pause endlich wieder eine Hauptversammlung durchführen zu können, standen sämtlichen Verantwortlichen der Kreisjägerschaft durchweg ins Gesicht geschrieben. Aber auch die Besucher machten rege von der Möglichkeit Gebrauch, sich bei der Ausstellung „Niederwildhege“, die Markus Degener im Vorfeld des Programms in der Festhalle organisiert hatte, zu informieren und auszutauschen.

Die Neu- und Wiedergewählten des Vorstands der Kreisjägerschaft Warendorf: (v. li.) Richard Hoberg, Andreas Oenkhaus, Dr. Antje Heberling, Markus Degener, Josef Roxel und Elmar Lietmann.

Sehr gute Erfahrungen mit dem Wildtierrettungssystem „Sensosafe“ hat das Lohnunternehmen Uthmann & Voges gemacht. Sie haben sich für den Kauf der Technik entschieden und diese bei der Ausstellung „Niederwildhege“ im Rahmen der KJS-Generalversammlung präsentiert. Im Bild: Andreas Voges, Philip Uthmann und Stefan Wermering.
Josef Roxel jedenfalls konnte eine stattliche Zahl von Besuchern willkommen heißen, darunter auch zahlreiche Ehrengäste, angefangen von dem Ehrenvorsitzenden Heinz Heselmann über Bürgermeister Stefan Seidel bis hin zu Landrat Dr. Olaf Gericke, der mit einer starken Mannschaft des Kreises Flagge und Verbundenheit mit der Jägerschaft zeigte.

Die Ausstellung „Niederwildhege“ in der Festhalle lockte viele Besucher auch aus benachbarten Kreisjägerschaften an. Im Vorfeld der Generalversammlung wurden in der Festhalle tierschutzkonforme Fallen, Gewehre und Drohnen zur Rehkitzrettung gezeigt.
Darüber hinaus waren auch Vertreter der Waldbauern, des landwirtschaftlichen Kreisverbands und der Kreisfischerei zugegen. Bürgermeister Stefan Seidel attestierte den Jägern in seinem Grußwort Vernunft, Tatkraft und Zusammenhalt. Seidel lobte die jüngste Plakataktion der Jäger zum Schutz des Wildes, er hob auch das W-Land-Projekt als gutes Beispiel der Zusammenarbeit vieler Interessenvereinigungen hervor. In dasselbe Horn stieß Landrat Dr. Olaf Gericke. Für ihn ist das „W-Land“-Projekt, kurz für Landnutzer arbeiten für Naturschutzzwecke und Biodiversität, ein Sinnbild der guten Zusammenarbeit von Naturschützern, Landwirten und Jägern. „Es ist klasse, wie hier die unterschiedlichen Interessen aller Beteiligten unter einen Hut gebracht wurden“, begeisterte sich der Landrat.

Landrat Dr. Olaf Gericke zieht bei der Durchsetzung der Interessen des ländlichen Raums mit der Kreisjägerschaft Warendorf an einem Strang.
Besorgt zeigte er sich wegen der sich andeutenden Ampel-Koalition und den daraus drohenden Konsequenzen. Wie er sagte, sei es wichtig, dass die Menschen im ländlichen Raum, ihre Interessen formulierten und mit einer Stimme vertreten. „Wir sind dabei auf jeden Fall auf Ihrer Seite“, sicherte der Landrat der Kreisjägerschaft die Unterstützung des Kreises zu. Josef Roxel bedankte sich für die klaren Worte, das offene Ohr und die gute Zusammenarbeit. „Diese funktioniert sehr harmonisch. Wir finden stets schnell gemeinsame Lösungen“, sagte Roxel.

Als neue Vorsitzende des Niederwildausschusses und Präsidiumsmitglied im Landesjagdverband stellte sich Petra Bauernfeind-Beckmann der Versammlung vor.
Als neue Vorsitzende des Niederwildausschusses und Präsidiumsmitglied im Landesjagdverband, stellte sich Petra Bauernfeind-Beckmann der Versammlung vor. Als Jägerin, Pächterin eines Niederwildreviers, Hundeführerin und aktive Jagdhornbläserin schlägt sie eine Bresche für Tradition und das jagdliche Brauchtum. „Ohne diese sind Jagdtage seelenlos“, erklärte sie. Sie machte sich stark für eine nachhaltige Jagd, für Biotopverbesserung und für Wildschutz mittels konsequenter Raubwildbejagung. Auch Bauernfeind-Beckmann sieht eine Ampel-Koalition ebenfalls kritisch, befürchtet mit einer solchen weitere Einschränkungen für Jäger Jagd und den ländlichen Raum. Deshalb appellierte auch sie an die Anwesenden, Zusammenhalt zu demonstrieren. „Nie war es wichtiger als jetzt, einen starken Verband zu haben“, so Bauernfeind-Beckmann.

Der Ehrenvorsitzende zeigt den scheidenden Vorstandsmitgliedern Martin Sievers, Elmar Nordhus-Westarp und Gabi Mackenberg ihr Abschiedsgeschenk: einen Feuerkorb.
Nach seinem Jahresbericht, in dem Josef Roxel auf einige Veranstaltungen einging, die trotz Corona hatten stattfinden können, folgte der Kassenbericht von Elmar Nordhus-Westarp, der von einer soliden Finanzlage kündete. Es war der letzte Kassenbericht des Schatzmeisters, der sein Amt nach 28 Jahren aufgab. Verabschieden musste sich die Kreisjägerschaft auch von ihrer langjährigen Büroleiterin Margret Cremann, die in den wohlverdienten Ruhestand trat. Ihre Aufgaben werden nun von Claudia Böckenhüser, langjährige Obfrau für Jägerinnen, übernommen. Bei den anstehenden Vorstandswahlen wurde Andreas Oenkhaus ohne Gegenstimme als neuer Schatzmeister und Nachfolger Nordhus-Westarps gewählt. Dieser Vertrauensvorschuss wurde auch Naturschutzobmann Markus Degener zuteil, der seinen Beisitzerposten freimachte für Dr. Antje Heberling.

Nach vielen Jahren gaben Martin Sievers, Elmar Nordhus-Westarp und Gabi Mackenberg ihre Ämter in neue Hände.
Degener wurde von der Versammlung ohne Gegenstimme zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Seine Vorgängerin Gabi Mackenberg hat sich nach acht Jahren engagierter Vorstandsarbeit nicht mehr zur Wahl gestellt. Auch Martin Sievers, der zwölf Jahre lang die Geschicke der Kreisjägerschaft als Geschäftsführer gestaltet hatte, kehrt seinem Amt den Rücken. Er bleibt der Kreisjägerschaft jedoch als Obmann für die Rollende Waldschule erhalten. Ohne Gegenstimme wiedergewählt wurde auch der Vorsitzende Josef Roxel sowie Richard Hoberg als zweiter stellvertretender Vorsitzender.

Ehrenvorsitzender Heinz Heselmann freut sich mit den Geehrten. Im Bild: (v. li.) Martin Sievers, Elmar Nordhus-Westarp, Willi Geismann, Markus Degener, Ludwig Mittrup und Josef Roxel.
Der Ehrenvorsitzende Heinz Heselmann, der die Wahlen leitete, bedankte sich bei allen Amtsträgern. „Die Führung der Kreisjägerschaft hat einen fantastischen Job gemacht“, so Heselmann. Den Abend beschloss der Vortrag von Projektleiter Felix Homann. Der Berufsjäger gab Einblick in den derzeitigen Stand des „W-Land“-Projekts, das immer mehr Anhänger findet. Zudem stellte Dr. Antje Heberling, mit „Grünes Herz – entdecke mit uns die Natur“ das neueste Projekt der KJS Warendorf vor. Es zielt darauf ab, Kinder mittels altersgerechter Literatur an die Natur heranzuführen und sie für den Wald und die heimischen Wildtiere zu begeistern. Im Rahmen des Projekts, das von den LVM-Agenturen gesponsort wird, sollen sämtliche Kindertagesstätten des Kreises mit entsprechenden Büchergaben zur Umweltbildung ausgestattet werden.
Ehrungen
Für ihre Verdienste um die Jagd und ihr engagiertes Wirken im Vorstand wurde die scheidende zweite Vorsitzende Gaby Mackenberg mit der Verdienstnadel in Silber des Landesjagdverbands ausgezeichnet. Die gleiche Ehrung wurde Markus Degener, dem Naturschutzobmann der Kreisjägerschaft, für seinen Einsatz für das Niederwild, zuteil. Der scheidende Schatzmeister Elmar Nordhus-Westarp, der wie Roxel sagte, unter vier Vorsitzenden gedient habe, erhielt die DJV-Ehrennadel in Silber. Über diese Auszeichnung konnte sich auch Martin Sievers freuen. Für ganz besondere Verdienste erhielten Willy Geismann, KJS-Hundeobmann, und Prüfungsleiter Ludwig Mittrup, beide seit Jahrzehnten im Hundewesen aktiv, eine ganz besondere Auszeichnung: Sie wurden mit der Rüdemann-Plakette in Gold für ihren beispiellosen Einsatz belohnt.