Nistkastenbau

06.03.2022

Sassenberg (dor). Im Mehrzweckraum der Grundschule Einen herrscht am Donnerstagmorgen reges Treiben:  An allen Tischen sind Drittklässler eifrig damit beschäftigt, Nistkästen für die heimischen Singvögel, zu bauen. Unterstützt werden sie dabei nach Kräften von den Mitgliedern des Hegerings Milte-Einen. Die Jägerinnen und Jäger  kommen schon seit 21 Jahren Jahren regelmäßig in die Schulen in Milte und Einen, um die Kinder in Sachen Natur-/Vogel- und Waldkunde zu schulen. Projekte, wie der Nistkastenbau, die kleine Ornithologen-Ausbildung und das Eichhörnchenprojekt wissen die  Kinder immer wieder aufs Neue zu begeistern.

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Elmar Lietmann, Leiter des Hegerings Milte-Einen, steht hier Drittklässlerin Anna aus der Grundschule Einen beim Nistkastenbau hilfreich zur Seite. 

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Ein Ei ist nicht gleich Ei: Waldpädagogin Theresia Lietmann hatte eigens verschiedene Vogeleier zum Anschauen mitgebracht.

„Heute dreht sich hier in der Schule alles um die Singvögel“, erklärt Theresia Lietmann, die die Schülerinnen und Schüler der Klassen drei und vier schon seit Jahren in die Vogelkunde einführt. Während die eine Hälfte der Klasse noch im Nebenraum damit beschäftigt ist, Löcher in die Bretter des Nistkastens zu bohren, ist die Waldpädagogin bereits im Klassenraum aktiv und erklärt den Schülern, welche Eigenschaften ein Vogelkundler mitbringen sollte. „Wenn ihr als Ornithologe unterwegs seid und die Vögel erforschen wollt, müsst ihr Euch sehr ruhig verhalten. Ihr müsst auch ganz viel Geduld mitbringen und konzentriert hinhören und hinschauen.“ Wie die passionierte Jägerin weiter sagt, seien Grundkenntnisse über Aussehen und Nestbau, Stimme und Besonderheiten der Vögel für einen Vogelkundler ebenfalls sehr hilfreich.

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Schnell hatten die Schülerinnen und Schüler die zuvor anhand eines Steckbriefes erratenen Vögel als Puzzle zusammengesetzt. Im Bild der Dompfaff, auch Gimpel genannt.

Um die Kinder mit dem entsprechenden Vorwissen auszustatten, hatte Lietmann viele verschiedene Aufgaben mitgebracht. Als erstes galt es anhand von Vogelsteckbriefen, den Namen des darin beschriebenen Vogels herauszufinden. War das geschafft, konnten die Schüler diesen Vogel anhand eines Puzzles Gestalt annehmen lassen. Schnell waren so die Bilder vom Rotkehlchen, der Blaumeise und des Dompfaffs, auch Gimpel genannt, zusammengelegt. Theresia Lietmann hatte sogar Nester und Eier verschiedener Vogelarten im Gepäck, die sich die Kinder mit großem Interesse anschauten. Auch das Meisennest im Nistkasten, das Lietmann den Kindern präsentierte, wurde von diesen genauestens unter die Lupe genommen. Wie sie sehen konnten, hatte die Meise fleißig Hölzchen und Stöckchen gesammelt und in einer Art Halbkreis im Nistkasten platziert. 

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Seit 21 Jahren führt der Hegering Milte-Einen an den Grundschulen in Milte und Einen Nistkasten-/Vogelkunde- und Eichhörnchenprojekte durch. Im Bild Waldpädagogin Theresia Lietmann, die die Dritt- und Viertklässler in die Vogelkunde einführte.

Sogar Filzwolle von Dekobändern hatte der Vogel darin eingearbeitet, was seinem Eigenheim sogleich eine kuschelige Note verlieh. Nachdem Theresia Lietmann den Schülerinnen und Schüler noch erklärt hatte, wie Nistkästen am besten aufgehängt werden sollten – das Einflugloch sollte sich stets in Richtung Südosten hin zur Morgensonne befinden -, stellten die Kinder die Kinder ihr eigenes Mini-Vogellexikon zusammen. Das durften sie ebenso mit nach Hause nehmen wie eine Ornithologenmappe inklusive Beobachtungsbögen sowie die Nistkästen, die sie im Anschluss ebenfalls bauen durften. „Wir freuen uns sehr, wenn wir auf diese Weise bei den Kindern das Interesse für Wald, Fauna und Natur wecken können“, sagte Hegeringleiter Elmar Lietmann, der mit seinem Team am nächsten Tag auch in der Milter Grundschule aktiv war. Wie er sagte, seien der Eifer und die Begeisterung der Kinder ansteckend und der schönste Lohn für den ehrenamtlichen Einsatz der Jägerinnen und Jäger.