W-Land Projekt der KJS Warendorf will im Nordkreis durchstarten

29.09.2021

Ostbevern. Mit 15.000 Euro unterstützt die Volksbank Münsterland-Nord das von der Kreisjägerschaft Warendorf initiierte „W-Land“-Projekt zur Förderung von Artenschutz und Biodiversität. Volksbank-Vorstand  Friedhelm Beuse, selbst aktiver Jäger mit landwirtschaftlichem Hintergrund, steht voll hinter dem Natur- und Artenschutz-Programm. „Wir wollen ein Zeichen setzen für Biodiversität, gerade auch im Hinblick auf unsere enge Verbindung zur Landwirtschaft“, begründet Beuse das Engagement seines Hauses. Wie er weiter sagte, sei die Volksbank schon lange stark im Thema Nachhaltigkeit involviert. „Wir wollen die Landwirtschaft im Wandel unterstützten. Wir kommen aus der Region und möchten ihr etwas zurückgeben, zumal viele Landwirte unsere Mitglieder sind“, erklärte Beuse jetzt bei der symbolischen Spendenübergabe auf dem Hof von Georg Verenkotte in Ostbevern. 

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Josef Roxel, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Warendorf und Projektleiter Felix Homann von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft freuen sich über die Spende der Volksbank Münsterland-Nord für das „W-Land“-Projekt der KJS Warendorf, das jetzt auch im Nordkreis durchstarten soll. Von dessen Nutzen sind Landwirt Matthias Meckmann, Volksbank-Vorstand Friedhelm Beuse, Hegeringleiter Georg Verenkotte, KJS-Naturschutzobmann Markus Degener und Paul Verenkotte, Vorsitzender des landwirtschaftlichen Ortsvereins überzeugt.  

Der Ort der Zusammenkunft, bei der auch der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Warendorf, Josef Roxel, der KJS-Naturschutzobmann Markus Degener, „W-Land“-Projektleiter Felix Homann von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft, Paul Verenkotte, der Vorsitzende des landwirtschaftlichen Ortsvereins Ostbevern und Landwirt Matthias Meckmann zugegen waren, war mit Bedacht gewählt worden. Denn im Gegensatz zu dem südlichen Kreis Warendorf, in dem Felix Homann bereits zahlreiche Natur- und Tierschutz-Maßnahmen im Rahmen des W-Land-Projekts umgesetzt hat, ist der Nordkreis noch ein nahezu unbeschriebenes Blatt. „Das muss sich ändern“, sind Friedhelm Beuse und Georg Verenkotte überzeugt. „Wir wollen jetzt auch im Nordkreis durchstarten und verstärkt Werbung machen für das W-Land-Projekt“, erklärte Verenkotte. Der Hegeringleiter Ostbeverns will dabei selbst mit gutem Beispiel vorangehen. „Wenn erst einer anfängt, machen bestimmt andere auch mit“, ist er überzeugt. Er selbst habe bereits mit Felix Homann von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft, die das Projekt für die KJS Warendorf umsetzt, Kontakt aufgenommen und sei zu Ausgleichsmaßnahmen, der Einrichtung von Strukturbrücken und zum Prädatorenmanagement beraten worden. „Jetzt müssen wir schauen, was wir davon umsetzen wollen“, erklärte Homann, der Berufsjäger ist und selbst von einem landwirtschaftlichen Hof kommt. Wie er berichtete, könne man den Erfolg der Maßnahmen besonders gut bei den bisher geschaffenen Strukturbrücken sehen. In diesen Blühstreifen, die im Gegensatz zu dem sie umgebenden Feld nicht abgemäht würden, suchten viele Tiere – von Hase über Kiebitz und Wachtel bis hin zum Fasan und Rebhuhn - Schutz vor Prädatoren, zu denen Greifvögel und Fuchs zählen. „Je größer die Blühflächen, desto sicherer leben die Tiere dort“, weiß Felix Homann. Dieser wird das „W-Land“-Projekt, das für „Warendorfer Landnutzer arbeiten für Naturschutzzwecke und Biodiversität“ steht, auf der nächsten Generalversammlung der Kreisjägerschaft Warendorf am 6. Oktober in der Festhalle Everswinkel im Detail vorstellen.  Alle interessierten Jäger und Landwirte sind herzlich dazu eingeladen. Der offizielle Teil der Versammlung beginnt um 19 Uhr. Ab 17.30 Uhr können sich die Besucher in einer Ausstellung zu aktuellen Themen und Produkten rund um die Niederwildhege informieren.   

 

Hintergrund

„W-Land“, kurz für „Warendorfer Landnutzer arbeiten für Naturschutzzwecke und Biodiversität“, ist ein von der Kreisjägerschaft Warendorf initiiertes und gefördertes Projekt mit dem Ziel, Niederwild zu schützen, Artenreichtum zu fördern und die westfälische Kulturlandschaft aufzuwerten. Umgesetzt werden die Maßnahmen, die u. a. die Schaffung von Strukturbrücken, die besondere Pflege von Hecken und Kleingewässern sowie die naturnahe Gestaltung on Wegrändern und Gräben umfassen, von Projektleiter Felix Homann von der Stiftung westfälische Kulturlandschaft. Der Berufsjäger berät Landwirte und Revierinhaber kostenlos und auf Augenhöhe zu machbaren Biodiversitätsmaßnahmen sowie zum Prädatorenmanagement und unterstützt die Landnutzer bei der Umsetzung. Wer sich ebenfalls dafür interessiert und seinen Beitrag zu mehr Artenschutz und Biodiversität leisten möchte, ist eigeladen mit Felix Homann einen Beratungstermin zu vereinbaren. Dieser ist per e-mail unter homann@kulturlandschaft.nrw und telefonisch unter 0251-4175-187 zu erreichen.

 


Die Blühstreifen bzw. Strukturbrücken passen sich optimal in die umliegende Bewirtschaftung ein. Anders als das umgebende Getreide, bleibt die Blühfläche bis zur Aussaat der Folgekultur auf der Fläche stehen. Hier finden die Offenlandlandarten, wie Hase, Fasan oder dem Rebhuhn, ganzjährig Nahrung und Deckung.